In meiner Heimat Spanien sagt man oft, wenn Kinder unbedingt etwas haben wollen, das unerreichbar ist und sie es aber trotzdem haben wollen: „Was willst du? Soll ich es malen?“
Vielleicht male ich deshalb. Immer habe ich gerne geträumt und am liebsten am Tag, weil man sich dann an den Traum erinnert. Andere Male träume ich, um der Realität zu entfliehen und die Gedanken in ihrer Scheinwelt fliegen zu lassen.
Die klassischen Motorräder und Autos, die ich als Modelle nehme, sind in den meisten Fällen unmöglich zu bekommen, unerreichbar und aus diesem Grund einzigartig. Angesichts der Unmöglichkeit, diese klassischen Fahrzeuge zu besitzen, genieße ich es, sie zu zeichnen. Ihre schönen Kurven mit der Spitze meines Stiftes zu formen, sie mit den weichen Haaren des Pinsels zu streicheln. Und vor allem gefällt mir der Kampf mit der Farbe schwarz, sie aus der Dunkelheit heraustreten zu lassen, ihnen Leben einzuhauchen und sie so zu meinen zu machen.
Normalerweise zeichnet man auf weißem Papier. Die Wände der Häuser sind meistens weiß und wir versteifen uns darauf sie mit farbigen Postern, Bildern, Fotos, etc. auszufüllen. Ich glaube, wenn wir eines dieser Objekte auf einer weißen Wand anbringen, füllen wir diesen hellen Hintergrund mit Farbklecksen und die Wand als Raumgrenze wird umso mehr betont. Währenddessen etwas Schwarzes durch die weiße Wand eingerahmt wird und die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Wenn wir ein schwarzes Papier auf einer weißen Wand anbringen, entsteht eine Öffnung in der Wand, die den Raum vergrößert und ihm Tiefe verleiht.



Wenn man sich die Symbologie der Farbe schwarz ansieht, entdeckt man, dass sie mit Eleganz und Individualismus assoziiert wird und dass sie viel Persönlichkeit hat. Es ist eine diskrete Farbe, die den Produkten nicht ihre Bedeutung entzieht.
Wenn wir innehalten und ein wenig nachdenken … Warum waren die ersten Autos schwarz? Warum waren die ersten Telefone schwarz? Schwarz lenkte nicht ab und erregte keine Aufmerksamkeit. Das Objekt an sich trat hervor. Es war wichtiger, die Technologie zu zeigen … ein Auto, ein Telefon … als die Farbe. Wenn die Technologie eingeführt ist und keine Neuigkeit mehr ist, dann bekommen die Objekte Farben.
Die Farbe schwarz ist die einzige Farbe, die fähig ist, die Farbe weiß zu absorbieren. Daher erschien es mir sehr interessant, ihre Möglichkeiten als Maluntergrund zu erforschen und mir zu erarbeiten.
2002 Studium im Fach Bildende Kunst, Universität Granada, Abschluss: Lizenziat
2004Lehrbefähigung für die gymnasiale Oberstufe und für Berufsschulen
2004-06 Vorbereitung auf die Auswahlprüfung für das Lehramt
2005Master „Spanisch als Fremdsprache“
2004-05Weiterbildung zum Spezialisten für Bildungsmanagement, Landesregierung Andalusien